Dank der Bemühungen von Frau Liu wurde eine der besten Museumsführerinnen des Nationalen Palastmuseums, Frau Tseng Shuyun, eingeladen, uns die Geschichte Chinas in aller Ausführlichkeit zu erzählen und näherzubringen.
Auf einzigartige Weise hat uns Frau Tseng durch die Ausstellung durchgeführt. Der Hintergrund und der Begriff von Makro- und Mikro-Ebene wurden von ihr besonders betont. Das erste Gemälde von nationaler Bedeutung ist auf den ersten Blick die Malerei „Herbstfarben in den Que und Hua Bergen“ von Zhao Mengfu, einem Maler der Yuan-Zeit. Sie fragte uns: Habt ihr „Die Geschichte des Palastes Yanxi“ geschaut? Die Malerei darin? Na also! Der Gefährtin wurde von dem Kaiser Qianlong verliehen, so ist es bekannt geworden. Als sie „Yanxi“ erwähnte, begeisterte das ein paar unserer Studentinnen. Nachdem Frau Tseng unsere Aufmerksamkeit geweckt hatte, kam sie dann zum eigentlichen Thema, sodass die Führung sehr interessant geworden ist. Sie erzählte Geschichte anschaulich und konkret, sodass es nicht langweilig wurde.
Und wieso malte nun Zhao Mengfu das Bild „Herbstfarben in den Que und Hua Bergen? Obwohl sein Freund Zhou Mi in Provinz Shandong geboren war, wuchs er in Zhaos HeimatWuxing auf, jedoch war niemals in seiner Heimat gewesen. Also entschloss sein Freund Zhao sich, die Schönheit der Berge Shandongs und die der Gewässer in Jinan miteinander zu verflechten. Nachdem er die Landschaften vor seinen Augen auf der Leinwand abgebildet hatte, schenkte er Zhou das Werk. Es braucht keine Worte zwischen Künstlern.
Dann gingen wir in den zweiten Stock, schauten uns weitere Werke der chinesischen Malerei und Kalligraphie an. Frau Tseng ließ uns Bilder betrachten, ohne eilig die Beschreibung daneben zu lesen. Wir schauten das Bild an, und hören ihr zu. Sie ließ uns auch raten, wann die Gemälde vollendet wurden, aber natürlich haben wir uns oft in der Zeit vertan: Auf vielen Werken gibt es Gegenstände, und zwar „kleine Versehen“, die aus der `falschen Zeit` sind. Zum Beispiel sieht man auf dem Bild der Tang-Zeit Porzellan, das aber erst in der Song-Zeit erfunden wurde. Man kann also sehen, dass Fehler, die in manchen Kostümdramen heute noch vorkommen, auch schon damals gemacht wurden.
Die Führung kam zu einem Ende, und auch die durch die Kalligraphie der Tang und Song-Zeit. In der Ausstellungshalle saß feierlich Song Renzong, bevor wir abfuhren. Von Anfang an waren nur Frau Liu und wir bei Frau Tseng, aber es hatten sich nach und nach zahlreiche Touristen dazu gesellt, die von der humorvollen, detaillierten, und lebendigen Führung Frau Tsengs angezogen werden, überwiegend Touristen aus Festlandchina!
Die Exkursion war leider nur zwei Stunden lang, man hätte noch viel länger Frau Tsengs Führung lauschen können. Es war ein einmaliges Erlebnis, wir haben sowohl viele Kenntnisse erworben, als auch das herrliche Wetter genossen. Ich hoffe so sehr, dass ich mich in Zukunft an weiteren Aktivitäten dieser Art beteiligen kann. Mit der von Frau Tseng erzählten Geschichte wurde unsere Kenntnis über die chinesische Kultur weiter vertieft.